Peter Dempf


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Zurückgemotzt

Haben Rezensenten eigentlich recht?

Schriftsteller sind arme Würstchen. Da setzt man sich ein Jahr hin, denkt sich den Plot für einen Roman aus, schreibt daran, recherchiert in Büchern und vor Ort, korrigiert herum und endlich, nach einer Zeit, die mancher nicht einmal als Sitzfleisch für die Lektüre besitzt, kommt ein Leser oder eine Leserin und glaubt, Bescheid zu wissen; es vor allem besser zu wissen als der Autor. Er oder sie schreibt eine Rezension, stellt sie ins Netz - und der Autor muss hilflos zusehen, wie falsche, unsinnige und üble Besprechungen die Runde machen - ohne sich wirklich wehren zu können.

Vor allem dann, wenn man bemerkt, dass bereits in den ersten Zeilen der Plot noch nicht einmal richtig verstanden wurde, wenn gegenüber historischen Belangen eine nachgeradezu bemerkenswert hilflose Unkenntnis herrscht, und man verblüfft feststellt, dass das historische Wissen des Lesers oder der Leserin vor allem Romanen entstammt, überkommt den Autor doch der heilige Zorn - und es keimen Gedanken, wie: Warum muss eigentlich jeder, der einen Stift in der Hand halten kann, gleich auch seine dünnen Gedanken an den Mann respektive die Frau zu bringen versuchen? Noch nicht einmal in dreißig oder vierzig Zeilen kann der Rezensent auf einen sauber recherchierten Inhalt zurückgreifen. Warum lässt er es dann nicht, seine Unkenntnis auch noch einer Vielzahl von Lesern zukommen zu lassen?

Wer schon die Reihenfolge der Veröffentlichungen verwechselt, was verwechselt der noch? Man müsste doch nur - Basis jeder Recherche - in der einschlägigen Literatur nachsehen. Und warum nennen diese Leute, die offenbar keine Scheu davor haben, Falsches und Unsinniges zu verbreiten, nicht ihren richtigen Namen, sondern ziehen sich auf Pseudonyme und Kürzel zurück?

Ich kann meinen Lesern nur raten, lassen Sie die Finger von Besprechungen im Internet, wenn Sie bemerken, dass sich die Rezensenten nicht namentlich outen oder Fehler allzu offensichtlich sind.

Das musste einmal gesagt werden.

Und nun die Eingangsfrage beantwortet: Nein. Rezensenten haben eigentlich nie recht, denn die Meinung eines Lesers ist immer eine subjektive Meinung.


Peter Dempf

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